„Vom Winde verweht“ ist der fast 6-jährige Isländer „Mogli“ vor ein paar Tagen bei uns angekommen. Der junge Wallach ist angeritten und nun zur weiteren Grundausbildung bei uns. Angeritten, reicht doch denkt ihr? Warum diese Aussage so nicht richtig ist, versuche ich euch in diesem Beitrag darzustellen. Wir beenden unsere schulische Karriere auch nicht schon nach der Grundschule, oder? Mogli hat die Grundschule durchlaufen. Er ist super brav im täglichen Umgang und trägt den Reiter in allen Grundgangarten. Wo ist dann das Problem? Anzeichen dafür, dass in seiner Ausbildung noch was fehlt sind beispielsweise: -Losreissen an der Longe – Unterm Sattel kein Rechtsgalopp möglich, an der Longe schwer – ständiges Ausbrechen über die Schulter beim Reiten – Hebt sich über den Zügel Warum macht er das alles, wenn er doch ansonsten brav und unkompliziert ist? Ganz einfach: weil er es noch nicht gelernt hat! Um locker und gesunderhaltend an der Longe zu laufen muss ein Pferd zuerst lernen sich korrekt auf einer Kreisbahn zu bewegen. Von Natur aus fällt dem Pferd das sehr schwer. Da Mogli das noch nicht gelernt hat ist seine Lösung aus der Kreisbahn zu flüchten. Das hat nichts mit sturem Pony zu tun, was solchen Rassen gerne attestiert wird, sondern lediglich mit fehlender Ausbildung. Um den Reiter tragen zu können muss das Pferd erstmal die Tragemuskulatur ausbilden. Auch das fehlt bei Mogli. Auf dem zweiten Bild seht ihr ihn wie er bei uns angekommen ist. Seine natürliche Schiefe ist deutlich zu erkennen. Zudem die Tendenz vom Thorax zwischen den Schulterblättern abzusinken. Der Rücken „hängt durch“ und die Bauchmuskulatur hat zu wenig Spannung. Der Reiter sitzt so in einer nicht tragfähigen „Hängematte“, was auf Dauer zu Schäden am Bewegungsapparat führt bzw. zu vermeintlichen „Unarten“ unterm Sattel. Der junge Mann hat inzwischen ein paar Einheiten Bodenarbeit hinter sich und macht seinen Job super. Er ist sehr aufmerksam und lernwillig und hat schon große Fortschritte gemacht. Er wird mit Sicherheit ein toller Freizeitpartner. Wir freuen uns auf die gemeinsame Zeit mit ihm und seiner Besitzerin!